Ein Blick in die Wechselzone beim gestrigen WM-Rennen in Zittau verrät: Crosstriathlon ist nichts für Weicheier und auch das Material wird unter Umständen ganz schön rangenommen. Bei der gestrigen Schlammschlacht galt es nicht nur gegen Höhenmeter, Matsch und technische Passagen anzukämpfen, auch viele materialtechnische Probleme wie Durchschläge, gerissene Mäntel ect. – Felix Schumann kann ein Lied davon singen – mussten bewältigt werden. tritime-online hat einen Blick in die Wechselzone geworfen – vor dem Rennen und danach.
Die Materialwahl kann beim Crosstriathlon druchaus noch entscheidender als beim Strassentriathlon sein. Wer beispielsweise den falschen Reifen und den falschen Luftdruck wählt, manövriert sich trotz Topform leicht ins Aus und ist beim Biken chancenlos. Es ist wahrlich eine Wissenschaft für sich, die durchaus seine Reize hat, denn jedes Rennen ist offen im Ausgang und zu jedem Sieg gehört immer auch ein wenig ein glückliches Händchen bei der Materialwahl und das Glück des Erfahrenen und Tüchtigen.
Ein Blick in die Wechselzone verrät: 26er Zoll Laufräder sind bei den Profis fast schon Schnee von gestern. Cross-Country dominieren das Bild in der Wechselzone. Einige Enduro Bikes finden sich auch. In erster Linie findet man 29ner Bike und vereinzelt auch 27,5 Zoll Laufräder. Hardtail mit einer Federgabel von 100 oder 120 mm gehören normaler Weise zur ersten Wahl. Fullies sind eher verpönt, weil sie zu schwer und träge für die langen Anstiege im Crosstriathlon sind. Viele Profis fahren Tubeless-Reifen, also ohne Schlauch, da diese als Pannensicherer gelten.
Fast entscheidender als das eine oder andere Kilo mehr am Bike sind im Rennen je nach Streckenprofil und Bedingungen das Reifenprofil, die Reifenbreite und der Luftdruck. Eines ist aber auch klar: Selbst das beste und neueste Material bringt nichts, wenn die Form und das technische Fahrvermögen nicht ausreichen sind.
Das neueste Bike hatte vermutlich Faris A-Sultan gestern am Start. Der Wahl-Münchner bekam einen Tag vor dem Rennen von seinem Sponsor eine Weltneuheit überreicht. Ein MTB mit 29er Vorderrad und einem 27,5er-Hinterrad, was soweit noch nicht allzu außergewöhnliches ist, allerdings war das Bike auch mit einer elektrischen Federgabel, die sich automatisch an das Terrain anpasst, ausgestattet. Nicht schlecht – einziges Problem im Rennen: irgendwann war der Sattel bei Faris locker. Das ist der Nachteil, wenn man mit einem so neuen Geschoss unterwegs ist und keine Zeit, zum Probe fahren hatte.
Ein paar Eindrücke aus der Wechselzone findet ihr hier:
Text: Meike Maurer
Fotos: Meike Maurer & Juliane Adam