Test: Redshift – Switch Aero System

Im Handumdrehen in die Aeroposition. In nur wenigen Sekunden von der normalen Rennrad- in die Aeroposition wechseln, das verspricht das neue Switch Aero System von Redshift aus den USA . Utz Brenner unser Tritime Online-Radfittingexperte und Patrick Schnetge haben das System auf Mallorca getestet.

Das Switch Aero System ist neu auf dem deutschen Markt. Grund genug, Lenkeraufsatz und Sattelstütze genauer zu betrachten und zu testen. Das System verspricht, dass komplett ohne Werkzeug aus der normalen Sitzposition auf dem Rennrad in die Triathlon-Aeroposition gewechselt werden kann. Selbst während des Fahrens soll dies möglich sein. Vorteil: Am Berg bringt man beispielsweise in der „normalen“ Position mehr Druck auf die Pedale. In der Ebene kann hingegen eine kraftsparende aedordynamische Position vom Sportler eingenommen werden.
In den 90ern hat es mit einem Produkt namens Seatshifter schon einmal einen ähnlichen Ansatz in Sachen Rennrad- und Aeroposition gegeben – gefahren unter anderem von Mark Allen. Durchgesetzt hat sich der Lenkeraufsatz damals nicht. Welchen Eindruck hat das neue Switch Aero System bei unseren Testern Utz Brenner und Patrick Schnetger hinterlassen?

Ausgiebiger Test auf Mallorca
Das System verspricht, dass in nur wenigen Sekunden eine Rennradposition (72 Grad Sitzrohrwinkel) in eine Triathlonposition (ca. 76.5 Grad Sitzrohrwinkel) umgewandelt werden kann. Gemeinsam mit Patrick Schnetger montierte Utz Brenner erst das Sattelsystem und dann die Auflagen. Die Rennradposition wurde exakt auf Patricks bekannte Radeinstellung angepasst.

In der Rennradposition haben unsere beiden Tester die wesentlichen Faktoren wie Kniewinkel, Knie über Pedalachse kontrolliert und festgestellt, so dass das Rad optimal auf Patrick eingestellt war. Nach diesem Vorgang stand einer ersten Radrunde mit der neuen Sattelstütze nichts mehr entgegen. Nach einer kurzen Ausfahrt wurde dann der Aeroaufsatz montiert und angepasst. Noch auf der Rolle wurden diverse Parameter für die Zeitfahrposition überprüft und ohne weitere Einstellung als passend befunden. Danach folgte die eigentliche Testfahrt mit laufend wechselnder Position (Rennrad- zu Triathloneinstellung und zurück).

Fazit von Utz Brenner: Als kritischer „Bike-Fitter“ war ich dem neuen System gegenüber eher skeptisch eingestellt. Überrascht hat mich, dass in unserem Testfall keine weitere Anpassung notwendig war, wenn der Sattel von 72 Grad nach vorne auf 76.5 Grad „verschoben“ wurde. Das System macht einen qualitativen hochwertigen Eindruck. Mit etwas Übung ist es auch möglich, während der Fahrt das System umzustellen. Wir empfehlen aber, anzuhalten und den Sattel nach vorne oder hinten zu schieben.
Aus meiner Sicht ist das Redshift für die Triathleten geeignet, die bislang mit einem Rennrad an den Start gegangen sind. Weiter ist es eine interessante Möglichkeit, um sich dem Triathlon-Sport zu näheren, ohne direkt ein Zeitfahrrad zu erwerben.

Statement Patrick Schnetger/Tester: Ich gehöre zu den Athleten ohne Zeitfahrrad und habe immer viel Zeit investiert, um zwischen den Wettkämpfen und Trainingseinheiten mit unterschiedlichen Schwerpunkten (RR-/Tri-Position, Zeitfahren), meinen Aufsatz zu montieren. Aus Bequemlichkeit habe ich die Sitzposition oft nur ungenau oder gar nicht  angepasst. Mit dem Redshift-System dauert der „Umbau“ nur noch wenige Sekunden und aus dem Rennrad wird ein Tri-Bike. Während der Testfahrt habe ich sofort beim Umschalten auf die Tri-Position eine sehr angenehme und kraftvoll wirkende Aeroposition einnehmen können.

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