Das Triathlon-Weltmeisterschaftsrennen in Hamburg erlebte zwei Comebacks nach Verletzungssorgen, darunter eins von Steffen Justus (Saarbrücken), der mit Rang acht nach 52:21 Minuten sein bestes Resultat seit langem schaffte, und das des britischen Olympiasiegers Alistair Brownlee, der seinen ersten WTS-Sieg 2014 in 51:43 Minuten feierte. Damit war Justus bester Deutscher. Sein Teamkollege Gregor Buchholz (52:50 Minuten, Saarbrücken) kam auf Platz 16, Maximilian Schwetz (Erlangen) wurde 23., der Potsdamer Franz Löschke 30. und für Justus Nieschlag (Lehrte) stand Rang 41 zu Buche. Das Podium in Hamburg komplettierten Vincent Luis aus Frankreich und Alistairs Bruder Jonathan.
„Dieses Ergebnis stärkt endlich auch wieder mal das Selbstbewusstsein“, freute sich Justus im Ziel. „Mit wenigen kleinen Ausnahmen ist das Rennen recht rund gelaufen und das konnte ich, auch aufgrund von Verletzungen, nun anderthalb Jahre nicht mehr sagen nach einem Wettkampf.“ Dass die Oberschenkel im Ziel ein wenig krampften, konnte der 32-Jährige da locker verschmerzen. „Für Steffen freut es mich auch richtig, dass er wieder einmal unter die ersten zehn kommen konnte“, war auch DTU-Bundestrainer Dan Lorang glücklich über Justus‘ Resultat und analysierte mit Blick auf das Mannschaftsergebnis. „Das sind die Ergebnisse und Platzierungen, die wir im aktuellen Stadium erreichen können, wenn die Weltspitze komplett am Start ist.“
Die genannte komplette Weltspitze sorgte denn auch im Rennen sofort für mächtig Tempo. Der Südafrikaner Henri Schoeman stieg als erster aus der Alster, doch auch das deutsche Trio Schwetz, Justus und Nieschlag schaffte es letztlich, in die erste Radgruppe zu kommen. Löschke und Buchholz hatten knapp 40 Sekunden Rückstand und formierten sich in der großen Verfolgergruppe. An dieser Rennkonstellation änderte sich wenig. Beide Gruppen fuhren hohes Tempo, auch weil unter den Verfolgern mit dem Spanier Mario Mola einer Topläufer der Szene war. Die 18 Spitzenfahrer kamen somit mit nahezu unverändertem Vorsprung zum zweiten Wechsel. In dieser Gruppe auch weiterhin Justus Nieschlag, obschon der deutsche U23-Athlet ab der vierten von sechs Radrunden ohne Sattel fahren musste, da dieser sich von der Sattelstange gelöst hatte.
In der Laufentscheidung setzten sich die Favoriten erwartungsgemäß ab. Justus lief hinter den schnellsten konstant auf einem Top Ten-Platz, Maximilian Schwetz fand sein Tempo und lief auf einen guten Platz 23. Nieschlags Muskulatur war nach dem langen Radfahren im Stehen verständlicherweise etwas angeschlagen, so dass der Youngster einige Plätze verlor. Aus der zweiten Gruppe arbeitete sich Buchholz noch ein ganzes Stück nach vorn, Franz Löschke hatte „keine guten Beine“, wie er im Ziel sagte, und lief als 30. ein.
In der Gesamtwertung der WM-Serie bleibt Gregor Buchholz bester Deutscher auf Rang 15 mit 1298 Punkten. „Immerhin konnte ich ein wenig Schadensbegrenzung betreiben“, erklärte er nach dem Rennen. Auf Platz 16 liegt nun Steffen Justus mit 1103 Punkten. Deutlich in Führung Weltmeister Javier Gomez aus Spanien (3833 Punkte).
Text: Oliver Kubanek | Deutsche Triathlon Union e. V.
Foto: Deutsche Triathlon Union | Jo Kleindl