Heiße Temperaturen, erbarmungslose Sonne, viele Fans und zahlreiche Anfragen nach Unterschriften sowie Fotos – ein Szenario gesehen am Freitagnachmittag in Roth auf dem Expogelände.
Caroline Steffen und Pete Jacobs lockten zahlreiche Triathleten und Tria-Freunde an den Tritime-Messestand. Die beiden waren zur Autogrammstunde geladen und dabei bester Laune. Danach standen sie der tritime-online-Redaktion zum Rennen in Roth Rede und Antwort.
Wirklich entspannt, locker und sympathisch nahmen sich die Schweizerin Caroline Steffen und der Australier Pete Jacobs – beides Triathlon-Ausnahmeathleten – Zeit für ihre Fans. Grinsend und mit lockeren Sprüchen, harrten sie geduldig in der Mittagshitze aus. Wahre Profis zeichnet eben nicht nur sportliche Leistung, sondern auch sympathisches und natürliches Auftreten in der Öffentlichkeit aus – und das, selbst wenn es im Sport nicht immer rund läuft … davon können übrigens beide auch ein Lied singen.
Frisch vom Rad steigen
Caroline Steffen musste sich 2013 auf Hawaii aufgrund von Magenproblemen und Übelkeit mit einem für sie enttäuschenden fünften Platz zufriedengeben. Danach verkroch sich die Schweizerin einige Monate in der Versenkung, um neue Energie zu tanken. Seit Anfang 2014 hat sie mit Chris McCormack einen neuen Trainer an ihrer Seite und zu alter Stärke zurück gefunden, wie der Sieg beim Ironman Melbourne im Frühjahr schon zeigte. „Macca hat mein Training neu strukturiert. Wir gehen in Sachen Umfänge, Intensität und Tapering neue Wege,“ erklärt die Schweizerin. „Entscheidend ist, dass wir vor allem an meiner Technik auf dem Rad unglaublich viel gearbeitet haben. Ich fahre jetzt mit einer höheren Frequenz, damit ich frischer vom Rad steigen und hoffentlich leichter laufen kann,“ ergänzt Caroline Steffen. Die Einstellung für das Rennen in Roth stimmt auf jeden Fall: „Ich möchte gewinnen und bin nicht angereist, um Dritte zu werden“, zeigt sich die Eidgenossin kämpferisch.
Die 35-jährige hat viel Zeit für das Rennen in Roth investiert. Bereits seit zwei Wochen trainiert sie auf den Strecken und hat sich mit ihrem Trainer jeden Abschnitt genau eingeprägt. Auch dem Ironman Hawaii blickt sie zuversichtlich entgegen. „Ich werde Anfang September mit Macca ein Trainingslager auf der Pazifikinsel machen und das Rennen in Roth ist auf jeden Fall der erste Meilenstein für mich in Richtung Weltmeisterschaft im Oktober“, erklärt die Schweizerin ihr Rennkonzept in diesem Jahr.
Roth und Ironman Zürich?
Auch Pete Jacobs hatte 2013 kein perfektes Jahr. Beim Ironman in Frankfurt und später auf Hawaii, musste der smarte Australier teilweise gehend den Marathon beenden. In Frankfurt finishte er als 162ster – was seine wahre Größe zeigt. Sehr ungewohnte und neue Erfahrungen für den Hawaii-Sieger von 2012. Auch 2014 startete für den 32-jährigen alles andere als optimal. Im Frühjahr musste er aufgrund von gesundheitlichen Problemen seine geplanten Rennen streichen. Aber, he`s back. „Ich bin fit und freue mich auf ein hartes Rennen mit den Jungs und ja, ich möchte unter 8 Stunden ins Ziel kommen,“ freut sich Pete Jacobs auf das Rennen und gibt sich dabei ehrlich aufgeregt. Bei vier Starts im Frankenland stand der Profi bereits drei Mal auf dem Podium. Auch dieses Jahr wird es sicher hart werden, aufs Treppchen zu springen, aber der Sportler aus Down Under ist bereit, alles zu geben. Auch seine Frau Jaimie wird in Roth zum ersten Mal an den Start einer Langdistanz gehen. Pete hofft natürlich, auf ein glückliches Finish für beide.
Interessant ist auch die Frage, ob Pete eine Woche später an der Startlinie des Ironman Schweiz stehen wird, denn um in Kona an den Start gehen zu können, muss Pete Jacobs noch einen Ironman ins Ziel bringen. Auf der Starterliste steht er zumindest schon mal, ob er wirklich starten wird, werden wir nächste Woche erfahren. Text: Meike Maurer
Fotos: Klaus Arendt und Armin Schirmaier